Es war eigentlich nie mein Plan gewesen, mich in einen der Freunde von Elena Gilbert zu verlieben oder überhaupt eine Beziehung mit irgenjemanden einzugehen. Nicht nur von Alexander wurde ich vor ca. 600 Jahren betrogen, sondern auch beide Salvatore Brüder hatten ihre Spielchen mit mir gespielt. Zu oft wurde mir das Herz gebrochen und doch hatte ich die Hoffnung auf die große, wahre Liebe nie aufgegeben. Ein leicht freudiges Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich den kieselweg zum Haus der Donovans entlang schreitete und mich auf den Gedanken freute, wen ich gleich sehen würde.

In ein paar Tagen war es tatsächlich soweit und ich würde mit Matt die kleine Europa Reise antreten, die wir vor einigen Wochen geplant haben. Ich wollte ihm in der Zeit Italien und andere Länder zeigen, da er im Gegensatz zu mir noch nie die Kleinstadt verlassen hatte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, mein ganzes Leben in dem selben Ort zu verbringen, doch es gab nun mal diese Menschen. In meinem Vampir Leben hatte ich schon viele Orte besucht, lebte in verschiedenen Ländern und Städte und verbrachte somit viel Zeit mit meinen beiden Brüdern Elijah und Niklaus, die stehts bei mir waren - oder besser gesagt ich bei ihnen. "Für immer und ewig". Leise sprach ich die Worte nach, die wir drei vor über tausend Jahren genauso gesagt haben und blieb vor Matt's Haustür stehen. Bevor ich klingelte ging ich die Worte nochmal in meinem Kopf durch. Forever and Always - diese Worte hatten nur ein paar Jahrhunderte gewirkt, dann war es aus mit der Familie. Etwas enttäusch schwebte ich in Erinnerungen, bevor ich unaufmerksam auf die Haustür Klingel drückte und weiterhin in meinen Gedanken vertieft war. Meine gute Laune war mit einem Mal verschwunden und ein wenig Trauer trat in mir auf. Es war hart in meiner Familie Recht zu behalten, respektiert zu werden und gleichzeitig am leben zu bleiben. Niemand würde es länger als einen Tag in meinem Körper aushalten, dafür würde ich sogar mein unsterbliches Leben drauf für verwetten.

Da ich nach fünf Minuten Wartezeit das Gefühl hatte das Matt nicht da war und mein spontaner Besuch in die Hose gegangen war, setzte ich mich auf die Stufen der Veranda und genoss die kühle Luft auf meiner Haut. Mein Blick wanderte hoch in den dunkeln Sternenhimmel und neugierig wartete ich das eine Sternschnuppe wie in den ganzen Kitsch Filmen vorbei schoss, doch war diese leider nicht zu sehen. Dennoch blieb mein Blick an den Sternen kleben und ich merkte nicht wie sich jemand hinter mir näherte. Desto erschrockener wirkte ich, als ich den Anblick von Matt sah. Ein leises "Hey" kam mir über die Lippen und deutete, das er ruhig neben mir platz nehmen konnte. Dann sah ich wieder raus auf die Straße und betrachtete ein paar der Häuser. Wie sehr wünschte ich mir nur eine eigene Familie zu gründen und mich in eins dieser Häuser nieder zu lassen. Doch würde dies je in Erfüllung gehen? Ich hatte die Hoffnung schon längst aufgegeben.

Ich war in meinem Zimmer, was oben lag und hörte Musik. Die Lautstärke hatte ich etwas höher gestellt und so chillte ich nun auf meinem Bett. Im Moment war es woanders ruhig und ich hatte nichts zu tun. Ich hatte derletzt auch nicht grad so großes Glück bei Beziehungen gehabt. Aber das es nun ausgerechnet eine Urvampirin, die mir jetzt wichtig war, hätte ich auch nie gedacht. So richtig gab ich das auch nicht zu, außerdem wussten meine Freunde auch nichts davon. Wie sie darauf reagieren würde, war nochmals eine andere Sache. Ich wollte nichts überstürzen und das sie unsterblich war, verkomplizierte die Sache noch dazu. Sie war immer noch eine Mikaelson und das hatte ich auch noch in meinen Gedanken.

Ich freute mich schon, wenn es endlich losging zur großen Weltreise und auch irgendwie auf die Gesellschaft von Rebekah. Vorher hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, diesen Ort zu verlassen. Ich gehörte einfach hierher und hatte außerdem auch was zu tun. Immer hatte ich mich hier gesehen, auch wenn das Leben als einfacher Bürger nicht das leichteste war. Aber welches Leben war das schon? Ich stand auf, da ich noch duschen wollte und stellte die Musik ab. Schließlich schnappte ich mir ein paar Sachen und lief ins Bad, wo ich mich dann unter die Dusche stellte. Sehr lange brauchte ich dafür nicht und gerade drehte ich das Wasser ab, als es klingelte. Ich fragte mich, wer das wohl war, schließlich hatte sich niemand angemeldet. Schnell stieg ich aus der Dusche und trocknete mich flüchtig ab. Ich zog mir meine Sachen noch an, bevor ich auch das Badezimmer verließ und die Treppe runterging. Ich überquerte das letzte Stück von dem Flur und öffnete die Türe.

Draußen entdeckte ich auf den Stufen der Veranda Rebekah und trat auf sie zu. Ich machte einen Schritt neben ihr, sodass sie mich entdecken konnte. Ich lächelte entschuldigend, da sie erschrocken wirkte. "Hey." meinte ich zurück und setzte mich neben sie, als sie dahin deutete. Kurz schwieg ich und ließ meinen Blick über die Straße schweifen. "Alles in Ordnung?" fragte ich schließlich und sah sie an. Für mich sah sie irgendwie unglücklich aus. Lag es daran, dass sie nicht das Heilmittel bekommen hatte? Ich wusste ja, dass sie sich wünschte, wieder ein Mensch zu sein und nicht mehr dieses Leben als Vampir zu führen.

Das ich das Heilmittel an Elena verloren hatte, und somit meine einziege Chance ein menschliches, unschludiges Leben zu führen, war jedem natürlich klar das ich auf die kleine Gilbert sauer war. Es ist wirklich schmerzlich daran zu denken, das ich das Leben was ich wollte, nie führen kann. Traurig blickte ich weiter auf die Straße, als ich jemanden hinter mir hörte. Leicht zuckte ich zusammen, doch als die Schatten sich in Matt verwandelten, wurde mein trauriger Blick zu einem leichten Lächeln. Ich deutete neben mir auf die kahle Stelle, wo er schließlich platz nahm und war froh ihn in meiner Gesellschaft zu haben. Doch reden mochte ich nicht wirklich - das tat ich einfach nie, wieso sollte ich denn dann auch was daran ändern?

"Alles bestens" antwortete ich und versuchte dabei meine Stimme etwas fest klingen zu lassen, was mir meiner Meinung nach auch gut gelang. "Und bei dir?" Fügte ich noch hinzu und musterte ihn dabei in der dunkeln Nacht. Das Laternenlicht von der Straße schien schwach auf uns hinab, womit ich nicht viel von ihm erkennen konnte, doch da seine Haare leicht schimmerten, ging ich davon aus das er grade duschen war. Da ich des weiteren aber nichts neues erkennen konnte bzw mir keine großen Veränderungen auffiehlen, sah ich kurz auf meine Hände, die ich etwas nervös zusammen faltete. Auch wenn ich es ungern zu gab, in Matt seiner Anwesenheit hatte ich das Gefühl mein Selbstbewusstsein zu verringern und wollte es mir ungern eingestehen, aber ich hab nun mal diese Schwäche für ihn.

Da ich das Gefühl hatte etwas zu lange auf meine Hände zu starren, erhob ich meinen Blick und sah ihm in seine Augen. "Ich hoffe ich stör dich grade nicht". Die Worte waren, nachdem wir schon ungefähr Zehn Minuten draußen saßen, wahrscheinlich etwas zu spät, aber lieber jetzt noch als nie gesagt. Ein kurzer Blick über meine Schulter und mir fiehl auf das er die Haustür offen gelassen hatte und durch das grelle Licht was hinaus schien, die ganzen kleinen Insekten hinein flogen, um es sich trotz des Sommers, drinnen gemütlich zu machen. Gerne wäre ich jetzt an dieser Stelle und würde das Haus von den Donovan's besuchen, aber einfach hinein zu platzen konnte ich schlecht. Reingebeten hatte er mich zwar schon, aber dennoch war es mir unangenehm so ein Verhalten gegenüber ihm zu zeigen. ~ Wie scheu ich einfach war. Innerlich schüttelte ich den Kopf und stand auf, um mich wieder zu finden. "Wollen wir vielleicht gehen?" fragte ich dennoch trotzdem und stand ohne groß artig auf ihn zu warten, auf und klopfte den leichten Dreck von meinem Kleid was ich heute trug, ab. Anschließend wartete ich das er hinaus ging denn mehr als den Flur und das kleine Wohnzimer in dem Haus kannte ich noch nicht,.